Am Dienstag, dem 20. November, fuhren die Schüler der 3c zusammen mit ihrem Klassenvorstand und ihrem Geografie Lehrer zur Kläranlage nach Dornbirn, wo sie von dem Klimatologen Dr. Richard Werner einen fachmännischen Einblick in unsere Wetterküche vermittelt bekamen.
Zuerst wurden die Schüler in Gruppen eingeteilt und ein Protokollführer bestimmt, der die Testergebnisse seiner Gruppe mitnotierte.
Bei der 1. Station „Bodenfeuchte“ wurde der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens bestimmt. Dazu gibt man abwechselnd jeweils eine abgewogene Schicht Silikagel, eine Schicht Bodenprobe und zum Schluss noch einmal eine Schicht Silikagel in einen Testbehälter und schließt ihn luftdicht ab. Nach einer bestimmten Zeit wird die Bodenprobe nochmals gewogen und die Differenz zur vorherigen Wägung berechnet, was dem Feuchtigkeitsgehalt der Probe entspricht. Zur Kontrolle werden auch die beiden Schichten Silikagel nochmals gewogen. Dabei muss die Summe der Wägungen vor und nach dem Zeitfenster gleich sein.
Bei der 2. Station ging es um die „Verdunstung“. Hierzu werden 4 Blatt Papier zuerst trocken gewogen, dann in Wasser gebadet und nochmals gewogen. Anschließend werden die Blätter zum „Trocknen“ aufgehängt. Nach einer bestimmten Zeit werden die Blätter dann erneut gewogen und die Differenz berechnet, welche der Verdunstung des Wassers entspricht. Dass die Verdunstung bei schönem Wetter größer ist als bei Bewölkung, weiß nicht nur jede Hausfrau, die ihre Wäsche zum Trocknen aufhängt, sondern nunmehr auch jeder Schüler der 3c.
Die 3. Station beschäftigte sich mit der „Temperaturmessung und –aufzeichnung“. Dabei lernten die Schüler, ein Diagramm zu lesen und Rückschlüsse daraus zu ziehen. So war es für einige durchaus verwunderlich, dass es zur jetzigen Jahreszeit an bewölkten Tagen mitunter wärmer ist als bei klarem Wetter, da die Wolkenschicht als eine Art Wärmedämmung funktioniert. Außerdem ist dann die Temperaturamplitude zwischen Tagesminimum und Tagesmaximum geringer.
Anschließend brachte Dr. Richard Werner den Kindern die einzelnen Messgeräte einer Wetterstation näher und gewährte ihnen dabei auch einen Einblick in das Innenleben eines Niederschlagsmessers. Dieser misst den gefallenen Niederschlag eines Tages, welcher dann addiert die Niederschlagsmenge eines Monats bzw. eines Jahres in mm angibt. Damit im Winter der Niederschlag, der als Schnee fällt, ebenfalls in die Aufzeichnung mit einbezogen werden kann, verfügt der Messbehälter sogar über eine eigene Heizung.
Die Messung der „Schneemenge“ im speziellen war dann Thema der 4. Station. Hier kommen keine komplizierten Messgeräte und technische Hilfsmittel zur Anwendung, sondern ganz simpel eine Messlatte mit einer cm-Skalierung. An der jeweiligen Wetterwarte wird um 7.00 Uhr in der Früh die Neuschneemenge abgelesen und aufgezeichnet.
Die Bestimmung der „Windrichtung und Windgeschwindigkeit“ war Gegenstand der 5. Station. Dafür ließen die Kinder einen mit Helium gefüllten Luftballon steigen und beobachteten, in welche Richtung er davon getragen wird, was aber nicht der Windrichtung entspricht. Diese gibt nämlich nicht an, wohin der Wind weht, sondern woher er kommt. Um die Windrichtung bestimmen zu können, markierten die Schüler auf dem Gelände mit Hilfe eines Kompasses und Fähnchen die 4 Haupthimmels- und die 4 Nebenhimmelsrichtungen. Das Schalenkreuzanemometer gibt die Windgeschwindigkeit an. In einem Selbstversuch konnten die Schüler einen Wind von ca. 40 km/h erzeugen.
Der letzte Versuch beschäftigte sich mit der „Sonneneinstrahlung“. Dazu wurde die Sonnenenergie mit Hilfe von Solarzellen eingefangen und die erzeugten kWh berechnet. Dabei lernten die Schüler auch, dass die Sonnenenergie den Menschen unbegrenzt zur Verfügung steht und eine umweltfreundliche Alternative zur fossilen Energie darstellt.
Zum Schluss wurden die Versuchsanordnungen der einzelnen Stationen nochmals wiederholt und die Ergebnisse besprochen. Dabei zeigte Dr. Richard Werner den Kindern auch Tabellen und Aufzeichnungen einzelner Wetterstationen und beantwortete Fragen zu dem Thema.
Wir, die 3c und die Lehrer, möchten uns bei Dr. Richard Werner für diesen äußerst interessanten und aufschlussreichen Vormittag recht herzlich bedanken und können diese Veranstaltung nur jedem weiterempfehlen. Er hat uns auf kindgerechte - aber nicht kindische Art - die durchwegs komplexe Thematik des Wetters anschaulich nähergebracht und „begreifbar“ gemacht, indem er uns selbst in die Expertenrolle schlüpfen ließ!
Franz Koschutnig, Klaus Matt und die SchülerInnen der 3c