Eine rassistische Denkweise ordnet Menschen nach körperlichen oder kulturellen Merkmalen bestimmten Gruppen zu. Der Mensch wird danach beurteilt, welche Hautfarbe, Religion oder Kultur er hat. Die Vorstellung, dass jeder Mensch einzigartig ist, gibt es beim Rassismus nicht.
Da das Interesse für dieses Thema in der Klasse groß geworden war, entstand die Idee, sich gemeinsam mit den Kindern der Sache zu nähern.
Den Anfang bildete der Film „Schwarzfahrer“, in dem sich ein junger schwarzer Mann in der Straßenbahn neben eine ältere Dame setzt und sich anhören muss, wie diese ununterbrochen rassistische Aussagen macht, ohne ihn direkt anzusprechen. Niemand bittet sie, aufzuhören.
Manche SchülerInnen meinten, sie hätten eingegriffen.
Am Freitag, 16.5. besuchten uns Tabea und Jonas von der „Young Caritas“. Gemeinsam mit ihnen definierten wir den Begriff „Rassismus“, erzählten von unseren eigenen Erfahrungen und besprachen, was jede und jeder von uns dagegen tun kann.
Interessant war die Aufgabe, anhand von Fotos zu beurteilen, ob die abgebildeten Menschen Nobelpreisträger, Terroristen, Lebensretter,… waren. Wir täuschten uns ziemlich oft.
Wir lernten, dass es falsch ist, wenn wir Menschen nach dem ersten Blick beurteilen. Einige Kinder berichteten, dass sie selber öfters Opfer von rassistischen Aussagen geworden waren.
Tyrone, Andreas und Kevin meinen, dass solche Projekte in der Schule wichtig sind, dass die Schüler nicht rassistisch werden.
Emma und Zoja wurden schon beleidigt, weil sie aus Kroatien und Bosnien stammen. Sie meinen, dass Leute so etwas machen, weil sie denken, sie wären besser als andere. Erziehung spiele auch eine Rolle, sagen sie. Bei sich selber anzufangen sehen die Mädchen als Rezept gegen Rassismus.
Ahmad, Dogukan und Leon sagen, bei Menschen gibt es keine Rassen und es sei wichtig, in der Schule solche Projekte zu machen, dass man lernt, dass Rassismus schlecht ist.
Tina, Edanur, Angelina und Feyza denken, man sollte es ignorieren, wenn man mit rassistischen Aussagen beleidigt wird. Den Workshop finden sie hilfreich im Leben und man sollte das öfters machen.
Wir haben viel dazu gelernt und bemühen uns um Toleranz und Respekt gegenüber unseren Mitmenschen.
Religionslehrerin Michaela Koch
KV Karin Ender